In der TV-Serie „Billions“ und auch in der Netflix-Serie „Working Moms“ bin ich sehr kurz hintereinander mit der psychologischen Sprechstunde in Berührung gekommen. Bei Billions wurde eine Psychologin in der Firma eingesetzt, in der viele Hedgefonds-Manager mit dem Druck der Branche und ihres Vorgesetzten zu kämpfen hatten. Bei „Working Moms“ bot eine Psychologin eine Sprechstunde für die Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen an, welches einem deutschen Beamtenapparat glich. Diese beiden Erfharungen haben mich zu diesem Artikel veranlasst, denn in der heutigen Zeit ist psychologische Betreuung in Unternehmen ein nicht zu unterschätzendes Service-Angebot.
Private und berufliche Probleme auf der Arbeit besprechen
Der Arbeitsschutz bei Medic Assistance beinhaltet die Psychologische Sprechstunde und dort habe ich mir die Leistungsbeschreibung für diesen Artikel durchgelesen, denn die Betreuung der Mitarbeiter:innen im Rahmen dieses Angebots sind weitreichender als am Anfang noch gedacht. Die Verknüpfung von privaten und beruflichen Problemen, die während der Arbeitszeit mit einem Psychologen besprochen werden kann, liegt auf der Hand. Wenn es in einem Bereich des eigenen Lebens nicht funktioniert, dann beeinflusst dies die Leistungsbereitschaft auf der Arbeit.
Ängste und Sorgen lähmen nicht nur das Verhalten auf der Arbeit, sondern können bei langfristigen Krankschreibungen auch teuer für den Arbeitgeber werden. Es ist eine klassische Win-Win-Situation, da Probleme früh erkannt werden und entsprechende Behandlungen oder Maßnahmen ergriffen werden können. Wenn sich die beruflichen Sorgen und Nöte häufen, dann wird es früher oder später auch weitere Mitarbeiter:innen treffen, so dass hier Unternehmen frühzeitig Lösungen entwickeln können.
Psychische Belastungen sind gefährlich
Viele meiner Freunde und Bekannte beklagen sich über die Arbeit. Meistens geht es hier um Unterforderung, weil sie auf gut bezahlten Positionen sitzen, die wenig von ihnen verlangt. Dies führt dazu, dass sie 40 Stunden pro Woche unglücklich sind in ihrem Trott und sich jeden Monat über den Gehaltsscheck freuen. Diese Bequemlichkeit ist auch eine psychische Belastung für viele und nicht wenige drehen irgendwann durch oder verfallen in eine Lethargie. Psychische Probleme sind nicht immer deutlich erkennbar und es muss sich die Zeit genommen werden, um mit den Mitarbeiter:innen in Gesprächen herauszufinden, was sie bedrückt und ihre Stimmung beeinflusst.
Burnout ist keine Modeerscheinung gewesen. Es gab eine Zeit, da wurden viele prominente Burnout-Fälle öffentlich, in denen sich Menschen wegen eines Burnouts aus dem Berufsleben zurückgezogen haben. Unternehmer:innen, Profifußballtrainer:innen und andere Berufsgruppen standen wegen der Burnout-Gefahr in den Schlagzeilen. Viele kehrten nach eine Pause zurück an den Arbeitsplatz, aber wenn solch eine Krankheit nicht erkannt wird, dann kann das schwere Folgen haben.
Sprechstunde auch online möglich
Die psychologische Sprechstunde ist auch online möglich und gerade bei einer 100%tigen Homeoffice-Situation hätte mir das ein oder andere Gespräch während der Corona-Pandemie auch gut getan. Mitarbeiter:innen beklagten sich über fehlende Kontakte und Einsamkeit, der Chat bei Microsoft Teams wurde zur Qual und Online-Teambuilding-Maßnahmen verloren schnell ihren Reiz. Hier ist von Arbeitgeber:innen viel Fingerspitzengefühl gefragt, da trotz der Distanz der Kontakt zu den Mitarbeiter:innen nicht verloren gehen darf. Ich musste dies in meinem Unternehmen auch schnell lernen und hatte Glück, dass sich das Team gegenseitig unterstützte. Die psychologische Online-Sprechstunde hat dann wiederum den Vorteil der Distanz und die Patienten führen das Gespräch in einer bekannten Umgebung.
Haben Sie in Ihrem Unternehmen ein psychologisches Hilfsangebot, auf das Sie bei Problemen, Ängsten und Sorgen zurückgreifen können? Wir freuen uns auf den Erfahrungsaustausch in den Kommentaren.
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